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Der neue Glücksspielatlas gegen Spielsucht und illegale Anbieter

Glücksspielatlas 2023

Glücksspielsucht ist in Deutschland ein wachsendes Problem. Besonders durch illegale Anbieter winkt Gefahr. Nun werden Maßnahmen ergriffen, die aber nicht bei allen Beteiligten Anklang finden.

 

Spielsucht in Deutschland

Trotz eines signifikanten Rückgangs im Gesamtanteil der Glücksspielteilnehmer in Deutschland, der von 55 % im Jahr 2007 auf etwa 30 % gesunken ist, bleibt die Problematik der Spielsucht besorgniserregend. Laut dem Glücksspielatlas Deutschland 2023, präsentiert vom Bundesdrogenbeauftragten Burkhard Blienert am 13. November, leiden immer noch 2,3 % der Bundesbürger an problematischer Glücksspielsucht. Diese alarmierende Zahl steht im Kontrast zum Gesamttrend und verdeutlicht, dass gezielte Maßnahmen erforderlich sind. Besonders beunruhigend ist, dass etwa 1,3 Millionen Menschen in Deutschland, entsprechend einem Anteil von 7,7 % unter den Glücksspielenden, mit Spielsucht zu kämpfen haben.

Die Hintergründe dieser Sucht sind vielfältig, von psychologischen Faktoren bis hin zu gesellschaftlichen Einflüssen. Der Glücksspielatlas bietet eine wertvolle Basis für die Diskussion über den Umgang mit Glücksspielen und deren Auswirkungen. Effektive Maßnahmen, darunter präventive Ansätze und verstärkte Aufklärung, sind notwendig, um die Zahl der Betroffenen zu reduzieren und die Risiken für potenzielle Spielsüchtige zu minimieren.

 

„Dass Glücksspielangebote mit schnellen und teils hohen Geldgewinnen locken, ist hinlänglich bekannt. Wir brauchen dringend wirkungsvollere Maßnahmen gegen das illegale Automaten- und Onlinespiel. Und gerade bei Sportwetten sollten der Werbung schnellstmöglich engere Grenzen gesetzt werden.”

 

Der neue Glücksspielatlas

Der "Glücksspielatlas Deutschland 2023: Zahlen, Daten, Fakten" ist ein bedeutendes Werk, entwickelt vom Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (ISD Hamburg) in Kooperation mit der Arbeitseinheit Glücksspielforschung der Universität Bremen. Unter Mitherausgeberschaft der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) beleuchtet der Atlas verschiedene Aspekte des Glücksspiels – von aktuellen Angeboten und geltenden Regeln bis hin zu Marktumfang, Teilnehmerzahlen, Glücksspielstörungen und präventiven Maßnahmen.

Die detaillierte Analyse im Glücksspielatlas bietet einen umfassenden Einblick in die deutsche Glücksspiellandschaft. Burkhard Blienert, der die Präsentation des Atlas leitete, unterstrich die Dringlichkeit wirksamerer Maßnahmen gegen illegales Automaten- und Onlinespiel sowie Beschränkungen der Sportwettenwerbung. Die Ergebnisse des Glücksspielatlas dienen als Grundlage für politische Entscheidungen und Maßnahmen, um die Spielsucht einzudämmen und eine verantwortungsbewusste Glücksspielkultur zu fördern. Es liegt nun an den Entscheidungsträgern, die im Glücksspielatlas aufgezeigten Erkenntnisse zu nutzen und effektive Schritte zur Bekämpfung der Spielsucht in Deutschland zu unternehmen.

 

Legale Glücksspielangebote

 

Was die Branche sagt

Die Glücksspielindustrie äußert deutliche Bedenken in Bezug auf den Glücksspielatlas. Kritik seitens Branchenvertreter richtet sich auf die Verwendung von Daten aus einer Glücksspielumfrage von 2021, wobei sie behaupten, dass die Berechnungen fehlerhaft seien und das Untersuchungsdesign unzureichend sei. Trotz dieser Vorwürfe verteidigt die Glücksspielbehörde nachdrücklich das Studiendesign und betont, dass ihre Erhebungsmethoden kontinuierlich verbessert werden. Trotz dieser Bemühungen zweifelt die Branche weiterhin an der Genauigkeit der Studie und hält den illegalen Glücksspielmarkt für konservativer bewertet als von der staatlichen Regulierungsbehörde dargestellt.

Des weiteren ist es wichtig anzumerken, dass die legalen Online-Casinos und Sportwettenanbieter aktiv Maßnahmen gegen das Suchtproblem ergreifen. Sie bieten Selbstsperre-Funktionen an und informieren umfassend über die Risiken der Spielsucht sowie darüber, wie Hilfe in Anspruch genommen werden kann. In nahezu jedem Casino sind Informationen über die Problematiken der Spielsucht verfügbar, und einige stellen sogar Fragebögen bereit, mit denen man sein potentielles Suchtrisiko testen kann.

 

Illegale Glücksspielangebote

 

Was die GGL sagt

Die Glücksspielbranche steht Kopf. Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) verteidigt in einem Statement das Design der kritisierten Studie und betont die kontinuierliche Weiterentwicklung ihrer Datenerhebungsmethoden. Die Studie basiert auf der Erfassung illegaler Internetseiten, der Analyse nicht-lizenzierter Anbieter und der Auswertung von Affiliate-Marketing-Netzwerken.

Der Glücksspielatlas 2023 zeigt, dass jeder dreizehnte Glücksspieler gesundheitliche, finanzielle oder soziale Probleme entwickelt. Experten wie Christian Schütze und Dr. Tobias Hayer betonen die Dringlichkeit präventiver Maßnahmen und appellieren an die Verantwortlichen, die Erkenntnisse des Atlas für wirkungsvolle Schutzmaßnahmen zu nutzen. Verfügbarkeitsbeschränkungen und Spielersperren könnten einen entscheidenden Beitrag zum Schutz vor den Risiken des Glücksspiels leisten, und der Dialog zwischen Experten und der Bundesregierung sei essenziell für die Umsetzung.

 

Glücksspielteilnahme

 

Fazit

Der Glücksspielatlas Deutschland 2023 präsentiert einen umfassenden Überblick über die Glücksspiel-Situation im Land. Trotz des insgesamt rückläufigen Trends bei der Anzahl der Spielenden bleibt die Besorgnis über die alarmierend hohe Zahl der Spielsüchtigen bestehen. Die Diskrepanz zwischen den Meinungen der Experten und der Position der Glücksspielbranche legt nahe, dass der Weg zu wirksamen Schutzmaßnahmen und angemessener Regulierung noch immer herausfordernd ist.

Angesichts der gesundheitlichen, finanziellen und sozialen Auswirkungen des Glücksspiels ist eine vertiefte Debatte dringend erforderlich, ebenso wie lösungsorientierte Maßnahmen, um die Suchtgefahr zu minimieren und die Bevölkerung zu schützen. Ein generelles Verbot von Online-Casinos wäre sicherlich keine effektive Lösung und könnte im schlimmsten Fall dem illegalen Glücksspiel in die Hände spielen. Daher sollte dringend besprochen werden, wie die Prävention und Unterstützung in den Casinos und Wettbüros weiterhin gefördert werden kann.

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