Der Online-Glücksspiel-Anbieter bet365 verklagt eine Gewinnerin aus Österreich zur Rückzahlung von Casinogewinnen. Nach erfolgreichen Klagen von Spielern auf Rückzahlung ihrer Verluste geht die Geschichte nun scheinbar in die andere Richtung.
„Auf diese Weise schreckt das Gericht nicht nur den Anbieter illegaler Glücksspiele ab, sondern auch den Teilnehmer.“ - Begründung im Urteil des OGH
Glücksspielanbieter fordert Rückzahlung von Gewinnen
Eine Österreicherin hatte beim in Malta lizenzierten Online-Wettanbieter bet365 einen hohen vierstelligen Betrag im Online-Casino gewonnen. Aufgrund der aktuellen Rechtsprechung im Land wurden viele Casino-Anbieter verurteilt, Verluste von Spielern aus Österreich an diese zurück zu zahlen. Die Firma bet365 ließ nun gerichtlich klären, ob es hierbei um eine rechtliche Einbahnstraße handelt. In erster Instanz gewann der Anbieter diesen Prozess, gegen den jedoch von Seiten der Beklagten Revision eingelegt wurde.
Rechtssicherheit nun auch für Anbieter von Online-Glücksspiel
Die Richter des Obersten Gerichtshofs (OGH) haben nun in letzter Instanz dieses Urteil bestätigt und schließen sich der Auffassung der Klägerin an, dass von der rechtlichen Ungültigkeit der geschlossenen Geschäftsverträge beide Seiten betroffen sind. Das bedeutet, dass nicht nur Spieler ihre Verluste einfordern können, sondern auch, dass Anbieter Gewinne zurückverlangen dürfen, die in den fraglichen Zeitraum fallen. Dies dürfte bei einigen Betroffenen ziemliches Unbehagen auslösen.
Es kann zur Klagewelle kommen
Einige Beobachter sind nun der Meinung, dass es vonseiten der Casino-Anbieter zu einer regelrechten Klagewelle kommen kann. Bedenkt man die massiven finanziellen Verluste, die teilweise existenziell sind für die betroffenen Firmen, verwundert es nicht, dass diese jetzt versuchen, im Gegenzug ihre Ansprüche durchzusetzen.
Da es sich hier um ein letztinstanzliches Urteil handelt, gegen das keine Rechtsmittel mehr eingelegt werden können, haben die betroffenen Firmen die Sicherheit, mit ihren Ansprüchen richterliches Gehör zu finden.
Ist das Urteil fair?
Aus rechtlicher Sicht ist es eigentlich selbstverständlich, dass dieses Urteil genau so gefallen ist. Dies liegt hauptsächlich an der Begründung für das Urteil zugunsten der Spieler vor ein paar Jahren. Wenn der Spielvertrag rechtlich ungültig ist, dann kann es nicht nur in eine Richtung gehen. Einige Spieler werden nun schleunigst einen Anwalt aufsuchen.
Des Weiteren ist das Urteil auch als eine Art Abschreckung für Spieler zu sehen, die in Versuchung geraten, bei nicht lizenzierten Anbietern, um Geld zu spielen. Wenn sie nämlich im Falle eines Gewinns nichts davon haben, ist es das Risiko nicht wert. Meine persönliche Meinung ist jedoch, dass erwachsene Menschen selbst wissen müssen, wo und wofür sie ihr Geld ausgeben, solange es sich nicht um Betrug handelt. Ähnliche Beschränkungen bei gleichsam suchtgefährdenden Dingen wie Alkohol oder Kaufsucht sind schlichtweg unvorstellbar. Es ist am Ende also eher eine moralische Frage, anstatt einer rechtlichen.
Roxana Hecht
Roxana ist eine ehemalige Gesundheits- und Krankenpflegerin, die durch einen tragischen Schicksalsschlag ihre medizinische Karriere aufgeben musste. Da sie schon immer gerne gelesen und geschrieben hat, startete sie eine neue Karriere als Autorin bei CasinoOnlineSpielen.info. In ihrer Freizeit kann man Roxana entweder im Casino antreffen oder man sieht sie am Strand, wo sie sich sportlich betätigt und zwischendurch auch gerne mal im Online-Casino Slots spielt.